Stillen

Stillen ist die natürlichste Art, ein Baby zu ernähren. So bekommt das Kind von Anfang an die optimale Nahrung für seine Entwicklung.

Vorteile des Stillens für Mutter und Kind

Das Stillen des Babys beeinflusst die Mutter-Kind-Bindung sehr stark und sowohl Mutter als auch Kind profitieren von dieser optimalen und natürlichsten Art der Kinderernährung. Die Vorteile des Stillens für das Babys liegen auf der Hand:

  • Muttermilch ist immer verfügbar
  • leicht verdaulich
  • hygienisch einwandfrei
  • ideal temperiert und
  • passt sich den entwicklungsbedingten Bedürfnissen des Babys an

 

Gestillte Babys hören, sehen und atmen nachweislich besser. Stillen fördert die motorische und sprachliche Entwicklung. Stillen, bzw. die vom Baby ausgeführte Saugbewegung, beeinflusst unter anderem auch die Entwicklung der Gesichtsmuskulatur positiv. Weitere gesundheitliche Vorteile des Stillen für Ihr Baby sind eine schönere Haut, sowie ein nachweisbar geringeres Risiko an Volkskrankheiten wie Übergewicht und Diabetes zu erkranken. Die Wirkung des Stillens auf das kindliche Immunsystem ist enorm, denn die Muttermilch wird, aufgrund hormoneller Rückkopplung, immer perfekt an das Kind und seine aktuelle Entwicklung angepasst.

Die Vorteile auf der Seite der Mutter ist beispielsweise eine schnellere Rückbildung der Gebärmutter und damit ein geringeres Risiko an Wochenbettdepressionen zu erkranken. Das Risiko an Brust-, Gebärmutterhals-, und Eierstockkrebs zu erkranken ist ebenfalls deutlich vermindert. Viele Mütter bestätigen einen schnelleren Gewichtsverlust nach der Geburt des Kindes, wenn sie gestillt haben. Immerhin benötigt eine stillende Mutter ca. 500 Kilokalorien pro Tag für die Bildung der Muttermilch.

Stillen und Bindung

Gestillte Kinder haben im ersten Lebensjahr rund 600 Stunden mehr Körperkontakt zur Mutter als Kinder, die mit Fläschchen gefüttert werden. Wenn man bedenkt, dass Bindung im ersten Lebensjahr des Babys ausschließlich über Körperkontakt entsteht, ist das ein enormer Vorteil für gestillte Babys. Stillen ist neben der reinen Ernährung vor allem Sicherheit, Geborgenheit, Wärme, Liebe und ein tolles Schlafmittel. Denn was spricht dagegen, sein Baby in den Schlaf zu stillen. Und nicht zuletzt ist Stillen eine wichtige Prävention gegen den plötzlichen Kindstod.

 

Die positiven Effekte auf die Mutter-Kind-Bindung lassen sich aber auch auf die mit Fläschchen gefütterten Kinder übertragen. So kann eine dem Stillen nachempfundene Körperhaltung bei der Flaschenfütterung für Nähe und Körperkontakt sorgen. 

Wie lange kann ich stillen?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, das Baby mindestens zwei Jahre zu stillen. Davon soll das Baby in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden und die Muttermilch im ersten Lebensjahr Hauptnahrungsmittel bleiben. Aber auch nach der Beikosteinführung und, wenn im zweiten Lebensjahr schon einige Milchmahlzeiten ersetzt werden, profitieren die Kleinkinder weiterhin vom Stillen. Durch die hormonelle Rückmeldung setzt sich die Muttermilch so zusammen, dass das Kind genau bekommt, was es benötigt. Vor allem zum Ende des ersten Lebensjahres weist die Muttermilch einen deutlich höheren Anteil an Immunstoffen auf. Dadurch werden Stillkinder gegen immunologische „Gefahren“ abschirmt. Das ist besonders wichtig, wenn für viele Kinder mit einem Jahr die Eingewöhnung in die Kinderkrippe oder bei der Tagesmutter beginnt und sie sich mit vielen Krankheitserregern auseinandersetzen müssen.

Das durchschnittliche Abstillalter liegt in Deutschland bei sieben Monaten, weltweit bei drei bis vier Jahren. 

Was darf ich in der Stillzeit essen?

Stillen ist auch unter Extremsituationen möglich und die Vorteile gegenüber Flaschennahrung sind nachweisbar immer noch höher. Drogen und Alkohol sollten in der Stillzeit jedoch tatsächlich vermieden werden. Viele Medikamente sind mittlerweile stillverträglich und Abstillen nur in den seltensten Fällen nötig. Essen und Trinken darf und soll eine stillende Mutter alles, was gesund und ausgewogen ist. Wenn eine stillende Mutter ein neues Nahrungsmittel probiert, ist es vollkommen ausreichend, die Reaktion des Kindes abzuwarten, das Meiden bestimmter Nahrungsmittel ist bei einem gesunden Kind unnötig.

Eine Grundregel ist sehr hilfreich: Was die Mutter in der Schwangerschaft gegessen hat, wird vom Baby meist auch in der Stillzeit vertragen. Wenn Sie Angst haben, dass Sie zu wenig Milch haben, sollten Sie, bevor Sie zufüttern, eine erfahrene Stillberaterin kontaktieren.