Mit Babys und Kleinkindern auf dem Weihnachtsmarkt

In der Adventszeit laden zahlreiche Weihnachtsmärkte auch Familien zu einem romantischen Bummel ein. Für Babys und Kleinkinder sind diese Ausflüge jedoch oft sehr anstrengend: Menschen drängen sich aneinander vorbei, Weihnachtsmusik dudelt aus Lautsprechern und sehr viele neue Eindrücke strömen auf die kleinen Menschen ein. Die Nutzung eines Kinderwagens ist unter diesen Bedingungen eher ungünstig. Meist ist in den engen Gassen zwischen den Buden nicht genug Platz, um mit einem Kinderwagen bequem durchzukommen. Das versetzt oft die Eltern sowie anderen Besucher in Stress.

Wenn Babys im Kinderwagen liegen, fehlt ihnen das so wichtige Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das sie im Körperkontakt mit einer Bezugsperson erleben. Hier hören sie den vertrauten Klang der Stimme sowie den Herzschlag, nehmen bekannte Gerüche wahr und können sich zurückziehen. Außerdem liegen unsere Babys ohnehin meist einen Großteil des Tages in Betten, Kinderwagen und auf Krabbeldecken. Ihr Körper ist darauf nicht ausgelegt. Auch die Wirbelsäule ist nicht dazu geschaffen, im Liegen Stöße abzufedern. Die Bandscheiben wirken ausschließlich in aufrechter Position als Stoßdämpfer. 

Oft werden Kleinkinder mit dem Blick nach vorn im Kinderwagen sitzend transportiert. In dieser Position fehlt ihnen der (Augen-) Kontakt zu Ihrer Bezugsperson. Außerdem sind sie allen Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert. Sie können sich nicht zurückziehen, wenn es ihnen zu viel wird. Aufgrund ihrer niedrigen Sitzposition sehen sie nur Beine und Pos um sich herum und können nur sehr schwer einen Blick auf die Auslagen der Buden erhaschen.

Aber welche Alternativen gibt es, um dennoch eine entspannte Familienzeit auf dem Weihnachtsmarkt zu verbringen?

Im Gegensatz zum Kinderwagen lässt es sich mit einem Baby im Tragetuch vollkommen unkompliziert durch die Menschenmassen auf dem Weihnachtsmarkt manövrieren. Das Baby genießt seinerseits den Körperkontakt zur Bezugsperson, der ihm Sicherheit und Geborgenheit in der ungewohnten und aufregenden Umgebung vermittelt. Wenn das Baby von der frischen Luft und dem Trubel müde geworden ist, lehnt es sich an die Brust der Bezugsperson und wird durch die gleichmäßige Bewegung ganz automatisch in den Schlaf gewiegt. Beim Tragen trainiert das Baby die tiefliegende Muskulatur und seinen Gleichgewichtssinn, indem es die Bewegungen des Tragenden mitmacht und ausgleicht. Auch die Hüftreifung wird positiv beeinflusst, weil die Hüftgelenke bei optimaler  Tragetechnik in die optimale Position gebracht werden.

Wenn die Eltern beim Tragen eine Tragejacke oder einen Trageeinsatz für die normale Winterjacke nutzen, können die Babys gut gewärmt und eingekuschelt direkt am Körper getragen werden. Somit entfällt die Sorge, dass vor allem kleine Babys bei Minustemperaturen auskühlen könnten.

Und noch ein wichtiger Tipp: Im Tragetuch oder einer Tragehilfe sollte das Baby niemals mit Blick nach vorn getragen werden. Diese Position ist nicht ergonomisch und das Kind kann sich bei Müdigkeit oder Überreizung nicht zurückziehen.

Wenn Babys ihren Kopf kontrollieren können und stetig an Gewicht zunehmen, besteht auch die Möglichkeit, sie im Tragetuch oder einer Tragehilfe auf dem Rücken zu tragen. Dadurch befinden sie sich auf der gleichen Augenhöhe wie die Erwachsenen, was die Interaktion unterstützt.

Kinder und Eltern genießen oft noch bis ins Kleinkindalter hinein den engen Körperkontakt beim Tragen. Gerade auf Festen und Märkten können Kleinkinder so im Gedränge nicht verloren gehen und die Eltern haben beide Hände frei, um die weihnachtlichen Köstlichkeiten zu kosten oder Weihnachtsgeschenke einzukaufen.

Wenn Sie Fragen zum Tragen von Babys und Kleinkindern haben, können Sie an unserem BabySteps-Kurs teilnehmen oder eine individuelle Trageberatung bei einer unserer ausgebildeten Trageberaterinnen Leona Weigelt und Christin Arndt buchen.

Katja Schill